Ich bin wieder zurück aus dem Land der Pharaonen und ich muss sagen ich bin wirklich beeindruckt von den alten Steinen. Zwei Wochen sind wir durch das Land gereist und haben auch so manches Geld dabei gelassen aber ich muss sagen es hat sich gelohnt. Zur Wahl meiner Überschrift muss ich sagen, dass Tim und ich jeden Tag mindestens 10 mal angeschprochen wurden mit den worten: „Hey, Bob Marley; No Women no cry!….do you want to come to my shop?…“ Das nervt nach ner Weile. Die ersten male hat man noch mit einem verständlichen Lächeln reagiert (In Ägypten ist diese Frisur anscheinend völlig unbekannt) aber spätestens in Assuan ist es zu einem Spießrutenlauf ausgeartet…Von jedem Händler in einer Basarstraße mit den gleichen Worten angesprochen zu werden, kann einen wirklich dazu bringen, die Sonnenbrille aufzusetzen und konsequent nur geradeaus zu gucken (sobald man mal zur Seite schaut, auf die Waren eines Touristenstandes, zeigt man dem Händler seine Aufmerksamkeit und animiert ihn nur noch mehr auf einen einzureden, hinterherzurennen oder sogar am Ärmer zu packen (gutmütige Japaner lassen sich bestimmt davon einschüchtern)). Soviel zu den Verkaufsstrategieen der Einheimischen Händler.
Wenn man vom Grenzübergang in Taba nach Kairo fährt, braucht man ungefähr genausolange, wie von Tel-Aviv nach Eilat.Eine der lustigsten Geschichten ist uns gleich nach dem Grenzübergang passiert. Dort war ein Taxilager und die Fahrer der Großraumtaxis haben sich gestritten, wer nun uns und die beiden Amerikaner, die wir am Grenzübergang kennen gelernt haben transportieren darf. Der Startpreis war 100 Ägyptische Pfund pro Person und jeder versuchte den anderen zu unterbieten, ohne, dass wir auch nur ein Wort gesagt hatten. Am ende waren wir bei 350 Pund (50€) für 6 Personen angekommen, bei dem Fahrer, der uns zu erst angesprochen hatte. Kaum saßen wir drin und hatten unsere Rucksäcke verstaut waren es wieder 600Pfund…Er meinte nur, dass er noch 4 weitere Personen bräuchte, um uns diesen Preis machen zu können…also warteten wir noch eine halbe Stunde. Er machte sich aber keine Mühe, noch weitere Leute anzuwerben und so gaben wir schließlich auf. Es waren ja auch nur, wie sich später herausstellte 10pfund mehr aus der Busspreis.
Wir waren also nach der Nachtfahrt ans Rote Meer auch noch den nächsten halben Tag unterwegs, bis wir dann endlich in Ägyptens Hauptstadt ankamen. Schließlich haben wir auch ein ordentlich aussehendes Hostel gefunden und haben eingecheckt. Der Besitzer hat uns auch gleich ein Komplettpaket aufschwatzen können…für 230€
Wir hatten natürlich keine Ahnung, dass man die damit bezahlten Leistungen vor Ort um ca. die Hälfte billiger hätte bekommen können. Aber ma na sot, wir hatten also am nächsten Tag einen Fahrer, der uns zu den Pyramiden in Daschur, zur Djoser-Stufenpyramide und natürlich zu dem Pyramiden von Gizeh gefahren hat. Natürlich mussten wir jedes mal noch Eintritt bezahlen und der Fahrer wollte am Ende sein Bakschisch sehen ( was eigentlich die im koran erwähnte Almosensteuer ist, aber da in Ägypten anscheinend jeder denkt, dass Touristen reicher sind als alle Einheimischen, muss man als solcher ständig zahlen). Ich fand persöhnlich die Pyramiden in Dahschur wesendlich interessanter, als die berühmten Pyramiden, denn es was ruhiger und man sieht an ihnen sehr schön die Entwicklungsstufen selbiger. Außerdem wurde unsere Kameltour, die wir um die Pyramiden gemacht haben von dem schlechten Zustand der Reittiere überschattet (Darauf möchte ich nicht weiter eingehen als: „Von Ketten aufgescheuerte Fleischwunden, in denen sich tausende Fliegen labten…“). Wir hättet es im Endeffekt lieber zu Fuß machen sollen…
Am Nächsten Tag haben wir dann eine private Tour durch Kairo gemacht. Bei ca. 2€ pro Taxifahrt (zu viert) kann man sich das auch mal leisten. Wir waren im ägyptischen Museum, in einigen Kirchen und einer Synagoge(!) in Alt-Kairo, in der berühmten al-azar Moschee, und auf einem unglaublich großen Basar….
Am Sonntag begann dann unsere zweitägige Wüstentour, auf der wir durch endlosen Sand, bizarre Kalksteinformationen und von schwarzem Vulkanstaub bedeckte Ebenen gefahren sind. Das erstaunlichste aber war der Sternenhimmel in der Nacht (das sind wirklich viele!!!), da kilometerweit kein irdisches Licht zu sehen war.
Am Montagabend wieder in Kairo angekommen, hatten wir gerade noch Zeit, um zu Duschen und etwas zu essen (Koshary: „traditional egyptian food“ also nudelmix mit Tomatensoße, linsen, Kichererbsen und chilli ;-)), bevor under Zug nach Assuan abfuhr. 14 Stunden Zugfahrt später waren wir dann da. Natürlich wurden wir gleich nach dem einchecken im Hotel von einem zweiergespann aus Fahrer und Guide abgeholt und zum großen Damm und einer Tempelanlage gefahren/geführt. Eigentlich muss ich ja gar nicht erwähnen, dass mann dort Eintritt bezahlen muss aber Eintritt, um über einen Damm zu fahren fanden wir schon etwas komisch… Der Tempel war sehr interessant. Eines der Monumente, die ohne die Unesko jetzt auf dem Grund des Nassersees liegen würden…k.K.
Der nächste Tag fing schon um 3 Uhr morgens an und ich fühlte mich den ganzen Tag, wie ein Autoteil, in einer Fließbandfarbrik: zunächst einmal wurden wir in einen Container gestopft („großraum“-Taxi) und zwar so, dass wir weder Platz für unsere Schutlern, noch für unsere Beine hatten(soga die Japaner nicht). Natürlich ging auch die klimaanlage nicht mehr. Nach Vier Stunden Fahrt im Konvoi (vorne und hinten ein Armeefahrzeug) waren wir dann auf einem Parkplatz vor Abu Simbel angekommen, auf dem schon etwa 100 andere Fahrzeuge standen. Davon waren über die Hälfte Reisebusse (keine Übertreibung!). Unser Fahrer meinte dann nur noch, dass wir uns in einer Stunde wieder am Fahrzeug treffen, weil der Konvoi dann zurückfährt und der nächste kommt, und ist mit seinen Kolegen Kaffee trinken gegangen. Von der Stunde standen wir fast die Häflte an und wurden danach auf Routen durch die Tempelanlagen gelotst. Ich wäre eher dafür gewesen, den Tempel im see versinken zu lassen und dann exklusive Tauchtouren dorthin zu veranstalten, aber das bringt bestimmt nicht soviel Geld (geschätzt 3000 +4000€ Umsatz pro Tag). Als wir wieder zurück waren, haben wir dann an dem Tag nicht mehr so viel geschafft.
Die nächsten zwei Tage wahren wohl die erholsamsten des ganzen Urlaubs (jeenfalls für die meisten von uns): Im Hotel ausschlafen und den rest des Tages auf einer Feluka (kleines Segelboot, dass bei senkrechtem Wind auf dem Nil Zickzack fährt) chillen und lesen. Am ersten Tag mit einem Amerikaner und einer jungen Niederländischen Familie und am zweiten Tag mit dem selben Amerikaner und drei Australiern auf Weltreise (es sind verdammt viele Australier auf Weltreise in Ägypten). Abends Lagerfeuer mit anderen Bootsgruppen zusammen und morgens vor dem Aufwachen mit eingeholtem Segel vor sich hin treiben… Nach der zweiten Nacht waren wir dann etwa 100Km nördlich von Luxor(Theben) und haben uns (wie sollte es auch anders sein) noch einen Tempel angeschaut. Dann sind wir wieder in einem Kleinbuss steigen (zum Glück dieses mal nicht Überfüllt) und nach Luxor gefahren. Den Rest des Tages haben wir dann Luxor auf eigene Faust erkundet.
Am nächsten Tag wurden wir um 3Uhr nachmittags abgeholt und haben und auf der Ostseite des Nils den Karnak-Tempel und den Luxor-Tempel angeschaut
Der Tag darauf führte uns dann an die Westseite des Nils, wo sich das Tal der Könige, das Tal der Königinnen und der Tempel der Hatschepsut befindet, die wir in der sengenden Hitze besichtigt haben. Um drei war unsere Tour beendet (dann fing wieder die Tour an, die wir schon am Vortag gemacht hatten) und wir erkundeten noch die etwas das Stadtzentrum zu Fuß, bevor wir wieder den Nachtzug nach Kairo nahmen.
Nach einem ruhigen ( und kühleren) Tag in Kairo, an dem wir noch die Zitadelle besichtigt haben, hatten wir noch eine letzte Nacht in Unserem Hostel, in dem die Rundreise begann und hätten uns fast mit dem Manager angelegt, als wir einem gerade angekommenen Tourist von der komplettour abrieten. Unser letzter Tag führte und nach Alexandria, wo wir leider zu wenig Zeit hatten. Die einzige Stadt, die ein wenig den Westlichen Modernitätsstand angenommen hat. Man kann das ungefähr an der Anzahl der verschleierten (Ich meine in dem Fall Kopftuchtragende) Frauen ablesen (Alexandria: 10% Kairo: 5% Südägypten: 0,1%) Touristen ausgeschlossen. Wir haben die muslimische Festung besichtigt, an der einmal der berühmte Leuchtturm gestanden haben soll und wir waren in der modernen, riesigen Bibliothek, die sich direkt gegenüber der Universität befindet.
Von dem Moment an, als wir aus der Bibliothek kamen, hatten wir dann eine fast 24 Stündige Fahrt vor uns: 4 Stunden von Alexandria nach Kairo, 8 Stunden von Kairo nach Taba, nochmal 8 Stunden von Eilat nach Tel-Aviv und anderthalb Stunden von Tele nach Afula (mit den Wartezeiten war es bestimmt ein ganzer Tag).
Bis zum nächsten mal
PS: Ich hoffe, dass ich nicht abgeschoben werde, da ich nur ein 2-wöchiges Visum bekommen habe
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