Bob Marley on tour in Egypt

•Mai 19, 2009 • 5 Kommentare

Ich bin wieder zurück aus dem Land der Pharaonen und ich muss sagen ich bin wirklich beeindruckt von den alten Steinen. Zwei Wochen sind wir durch das Land gereist und haben auch so manches Geld dabei gelassen aber ich muss sagen es hat sich gelohnt. Zur Wahl meiner Überschrift muss ich sagen, dass Tim und ich jeden Tag mindestens 10 mal angeschprochen wurden mit den worten: „Hey, Bob Marley; No Women no cry!….do you want to come to my shop?…“ Das nervt nach ner Weile. Die ersten male hat man noch mit einem verständlichen Lächeln reagiert (In Ägypten ist diese Frisur anscheinend völlig unbekannt) aber spätestens in Assuan ist es zu einem Spießrutenlauf ausgeartet…Von jedem Händler in einer Basarstraße mit den gleichen Worten angesprochen zu werden, kann einen wirklich dazu bringen, die Sonnenbrille aufzusetzen und konsequent nur geradeaus zu gucken (sobald man mal zur Seite schaut, auf die Waren eines Touristenstandes, zeigt man dem Händler seine Aufmerksamkeit und animiert ihn nur noch mehr auf einen einzureden, hinterherzurennen oder sogar am Ärmer zu packen (gutmütige Japaner lassen sich bestimmt davon einschüchtern)). Soviel zu den Verkaufsstrategieen der Einheimischen Händler.

Wenn man vom Grenzübergang in Taba nach Kairo fährt, braucht man ungefähr genausolange, wie von Tel-Aviv nach Eilat.Eine der lustigsten Geschichten ist uns gleich nach dem Grenzübergang passiert. Dort war ein Taxilager und die Fahrer der Großraumtaxis haben sich gestritten, wer nun uns und die beiden Amerikaner, die wir am Grenzübergang kennen gelernt haben transportieren darf. Der Startpreis war 100 Ägyptische Pfund pro Person und jeder versuchte den anderen zu unterbieten, ohne, dass wir auch nur ein Wort gesagt hatten. Am ende waren wir bei 350 Pund (50€) für 6 Personen angekommen, bei dem Fahrer, der uns zu erst angesprochen hatte. Kaum saßen wir drin und hatten unsere Rucksäcke verstaut waren es wieder 600Pfund…Er meinte nur, dass er noch 4 weitere Personen bräuchte, um uns diesen Preis machen zu können…also warteten wir noch eine halbe Stunde. Er machte sich aber keine Mühe, noch weitere Leute anzuwerben und so gaben wir schließlich auf. Es waren ja auch nur, wie sich später herausstellte 10pfund mehr aus der Busspreis.

Wir waren also nach der Nachtfahrt ans Rote Meer auch noch den nächsten halben Tag unterwegs, bis wir dann endlich in Ägyptens Hauptstadt ankamen. Schließlich haben wir auch ein ordentlich aussehendes Hostel gefunden und haben eingecheckt. Der Besitzer hat uns auch gleich ein Komplettpaket aufschwatzen können…für 230€

Wir hatten natürlich keine Ahnung, dass man die damit bezahlten Leistungen vor Ort um ca. die Hälfte billiger hätte bekommen können. Aber ma na sot, wir hatten also am nächsten Tag einen Fahrer, der uns zu den Pyramiden in Daschur, zur Djoser-Stufenpyramide und natürlich zu dem Pyramiden von Gizeh gefahren hat. Natürlich mussten wir jedes mal noch Eintritt bezahlen und der Fahrer wollte am Ende sein Bakschisch sehen ( was eigentlich die im koran erwähnte Almosensteuer ist, aber da in Ägypten anscheinend jeder denkt, dass Touristen reicher sind als alle Einheimischen, muss man als solcher ständig zahlen). Ich fand persöhnlich die Pyramiden in Dahschur wesendlich interessanter, als die berühmten Pyramiden, denn es was ruhiger und man sieht an ihnen sehr schön die Entwicklungsstufen selbiger. Außerdem wurde unsere Kameltour, die wir um die Pyramiden gemacht haben von dem schlechten Zustand der Reittiere überschattet (Darauf möchte ich nicht weiter eingehen als: „Von Ketten aufgescheuerte Fleischwunden, in denen sich tausende Fliegen labten…“). Wir hättet es im Endeffekt lieber zu Fuß machen sollen…

Am Nächsten Tag haben wir dann eine private Tour durch Kairo gemacht. Bei ca. 2€ pro Taxifahrt (zu viert) kann man sich das auch mal leisten. Wir waren im ägyptischen Museum, in einigen Kirchen und einer Synagoge(!) in Alt-Kairo, in der berühmten al-azar Moschee, und auf einem unglaublich großen Basar….

Am Sonntag begann dann unsere zweitägige Wüstentour, auf der wir durch endlosen Sand, bizarre Kalksteinformationen und von schwarzem Vulkanstaub bedeckte Ebenen gefahren sind. Das erstaunlichste aber war der Sternenhimmel in der Nacht (das sind wirklich viele!!!), da kilometerweit kein irdisches Licht zu sehen war.

Am Montagabend wieder in Kairo angekommen, hatten wir gerade noch Zeit, um zu Duschen und etwas zu essen (Koshary: „traditional egyptian food“ also nudelmix mit Tomatensoße, linsen, Kichererbsen und chilli ;-)), bevor under Zug nach Assuan abfuhr. 14 Stunden Zugfahrt später waren wir dann da.  Natürlich wurden wir gleich nach dem einchecken im Hotel von einem zweiergespann aus Fahrer und Guide abgeholt und zum großen Damm und einer Tempelanlage gefahren/geführt. Eigentlich muss ich ja gar nicht erwähnen, dass mann dort Eintritt bezahlen muss aber Eintritt, um über einen Damm zu fahren fanden wir schon etwas komisch… Der Tempel war sehr interessant. Eines der Monumente, die ohne die Unesko jetzt auf dem Grund des Nassersees liegen würden…k.K.

Der nächste Tag fing schon um 3 Uhr morgens an und ich fühlte mich den ganzen Tag, wie ein Autoteil, in einer Fließbandfarbrik:  zunächst einmal wurden wir in einen Container gestopft („großraum“-Taxi) und zwar so, dass wir weder Platz für unsere Schutlern, noch für unsere Beine hatten(soga die Japaner nicht). Natürlich ging auch die klimaanlage nicht mehr. Nach Vier Stunden Fahrt im Konvoi (vorne und hinten ein Armeefahrzeug) waren wir dann auf einem Parkplatz vor Abu Simbel angekommen, auf dem schon etwa 100 andere Fahrzeuge standen. Davon waren über die Hälfte Reisebusse (keine Übertreibung!). Unser Fahrer meinte dann nur noch, dass wir uns in einer Stunde wieder am Fahrzeug treffen, weil der Konvoi dann zurückfährt und der nächste kommt, und ist mit seinen Kolegen Kaffee trinken gegangen. Von der Stunde standen wir fast die Häflte an und wurden danach auf Routen durch die Tempelanlagen gelotst. Ich wäre eher dafür gewesen, den Tempel im see versinken zu lassen und dann exklusive Tauchtouren dorthin zu veranstalten, aber das bringt bestimmt nicht soviel Geld (geschätzt 3000 +4000€ Umsatz pro Tag). Als wir wieder zurück waren, haben wir dann an dem Tag nicht mehr so viel geschafft.

Die nächsten zwei Tage wahren wohl die erholsamsten des ganzen Urlaubs (jeenfalls für die meisten von uns): Im Hotel ausschlafen und den rest des Tages auf einer Feluka (kleines Segelboot, dass bei senkrechtem Wind auf dem Nil Zickzack fährt)  chillen und lesen. Am ersten Tag mit einem Amerikaner und einer jungen Niederländischen Familie und am zweiten Tag mit dem selben Amerikaner und drei Australiern auf Weltreise (es sind verdammt viele Australier auf Weltreise in Ägypten). Abends Lagerfeuer mit anderen Bootsgruppen zusammen und morgens vor dem Aufwachen mit eingeholtem Segel vor sich hin treiben…  Nach der zweiten Nacht waren wir dann etwa 100Km nördlich von Luxor(Theben) und haben uns (wie sollte es auch anders sein) noch einen Tempel angeschaut. Dann sind wir wieder in einem Kleinbuss steigen (zum Glück dieses mal nicht Überfüllt) und nach Luxor gefahren. Den Rest des Tages haben wir dann Luxor auf eigene Faust erkundet.

Am nächsten Tag wurden wir um 3Uhr nachmittags abgeholt und haben und auf der Ostseite des Nils den Karnak-Tempel und den Luxor-Tempel angeschaut

Der Tag darauf führte uns dann an die Westseite des Nils, wo sich das Tal der Könige, das Tal der Königinnen und der Tempel der Hatschepsut befindet, die wir in der sengenden Hitze besichtigt haben. Um drei war unsere Tour beendet (dann fing wieder die Tour an, die wir schon am Vortag gemacht hatten) und wir erkundeten noch die etwas das Stadtzentrum zu Fuß, bevor wir wieder den Nachtzug nach Kairo nahmen.

Nach einem ruhigen ( und kühleren)  Tag in Kairo, an dem wir noch die Zitadelle besichtigt haben, hatten wir noch eine letzte Nacht in Unserem Hostel, in dem die Rundreise begann und hätten uns fast mit dem Manager angelegt, als wir einem gerade angekommenen Tourist von der komplettour abrieten. Unser letzter Tag führte und nach Alexandria, wo wir leider zu wenig Zeit hatten. Die einzige Stadt, die ein wenig den Westlichen Modernitätsstand angenommen hat. Man kann das ungefähr an der Anzahl der verschleierten (Ich meine in dem Fall Kopftuchtragende) Frauen ablesen (Alexandria: 10%  Kairo: 5%  Südägypten: 0,1%) Touristen ausgeschlossen. Wir haben die muslimische Festung besichtigt, an der einmal der berühmte Leuchtturm gestanden haben soll und wir waren in der modernen, riesigen Bibliothek, die sich direkt gegenüber der Universität befindet.

Von dem Moment an, als wir aus der Bibliothek kamen, hatten wir dann eine fast 24 Stündige Fahrt vor uns: 4 Stunden von Alexandria nach Kairo, 8 Stunden von Kairo nach Taba, nochmal 8 Stunden von Eilat nach Tel-Aviv und anderthalb Stunden von Tele nach Afula (mit den Wartezeiten war es bestimmt ein ganzer Tag).

Bis zum nächsten mal

PS:  Ich hoffe, dass ich nicht abgeschoben werde, da ich nur ein 2-wöchiges Visum bekommen habe

Happy Passover!

•April 11, 2009 • 2 Kommentare

Hallo alle zusammen!

Endlich hört ihr mal wieder was von mir. Lang lang ist es her. Wie ihr sicher schon alle mitgekriegt habt, war hier sehr lang Zeit Funkstille. Als das Internet dann endlich wieder funktionierte, hatte ich nicht die Zeit und Muße, alles aufzuschreiben, was in dieser Zeit passiert war. Also fange Ich jetzt einfacht wieder an. Im März war ich zweimal in Eilat. Einmal mit den Membern (ein ähnlicher 24h Job, wie in Mitzpe Ramon damals, aber zum glück nur mit 2 Selbstständigen und keine ständigen Wanderungen) und einmal haben wir zu viert unseren Tauchscheil gemacht. Letzteres war ein nicht gerade sehr entspannender aber sehr interessant und aufregend.

Zur Zeit ist gerade Pessach (d.h.:der Auszug der Juden aus Ägypten) matzot

Am Mittwochabend war der Sederabend. Der Tag an dem angeblich jedes Haus vor der zehnten Plage verschont bliebe, wenn es eine Ziege opfern, ihr Blut an den Türrahmen streichen, sie Braten und zusammen komplett verspeisen würde. Der Todesengel geht dann an deinem Haus vorbei, ohne den Erstgeborenen zu töten (Vorübergehen, daher auch der Name). Außerdem darf man kein gesäuertes Brot mehr essen. Sämtliches Brot wurde am Nachmittag rituel verbrannt. Das einzige „Brot“, das man noch essen darf, sind die Matzot (das Papierbrot, was ihr hier oben seht). Schmeckt scheußlich und ich glaube es verursacht auch Verdauungsprobleme…aber ob da wirklich das Blut von Christlichen Kindern drin ist, wage ich zu Bezweifeln. Außer dem Brot darf man auch nichts anderes, gesäuertes zu sich nehmen wie zum Beispiel Bier. Wein ist da komischerweise eine Ausnahme. Man ist sogar verpflichtet, am Sederabend 4 Gläser zu trinken. Wir haben hier natürlich keinen richtigen Jain gekriegt, sondern nur Traubensaft. Insgesamt ist es schon interessant zu sehen, wie viel man aus ein paar Zeilen in der Tora alles deuten kann.

Bei euch ist ja gerade Ostern; morgen gehts zur großen Eiersuche. Ich darf morgen wieder arbeiten… Ich hoffe, nächstes Wochenende hab ich endlich mal wieder zwei Tage frei. Also bis zum nächsten mal!

Frohe(s) Ostern/ Pessach

Neues Jahr, neue Post!

•Januar 4, 2009 • 4 Kommentare

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Ein frohes neues Jahr erst einmal noch an alle, mit denen ich noch nicht gesprochen habe. Ich habe mich endlich mal wieder dazu aufraffen können, mich hier auszuschreiben.

Also, fange ich mal chronologisch an:

Die Weihnachts-Pilgerreise war sehr interessant. Wir sind zuerst nach Jerusalem gefahren, um dort mit einer Gruppe, organisiert von der Erlöserkirche, nach Bethlehem zu fahren. Dort sind wir dann in die lutherischen Weihnachtkirche gegangen, um dort an einem Multilingualen Gottesdienst auf Arabisch, Hebräisch, Englisch und Deutsch teilzunehmen. Anschließend zurück mit dem Reisebus nach Jerusalem. Allerdings gab es am Checkpoint einige Schwierigkeiten, weil zwei unserer Mitreisenden ausschließlich ihren israelischen Pass dabei hatten (solche Ausgewanderten deutschen wahrscheinlich;-)) und es ist ja ein sehr großes Problem, wenn man als scheinbarer Israeli, ohne Sondergenehmigung in die Westbank will. Das gilt sogar dann, wenn man nur zu Weihnachten nach Bethlehem will…

Wieder in Jerusalem angekommen, sind wir erst einmal kurz in unsere Stammkneipe gegangen, um dort ein Bier zu trinken, dass nach deutschem Reinheitsgebot gebraut wurde: Talbe. Danach ging es dann weiter zum Weihnachtsessen in der Bibliothek der Erlöserkirche. Dann gab es auch dort noch einen Gottesdienst. Natürlich auch in mehreren Sprachen; allerdings nicht auf Arabisch. Als sich dieser Gottesdienst dann so gegen halb eins dem Ende zu neigte, gab es noch etwas Glühwein im Kreuzgang. Anschließend versammelten sich alle, um bei strömendem Regen noch einmal nach Bethlehem zu pilgern. Allerdings dieses mal nicht im Bequemen Reisebus, sondern zu Fuß (!). Die meisten von uns haben sich dann doch entschlossen, den einfachen Weg zu gehen:….

Also wieder zurück in die Kneipe…nach ungefähr einer Stunde dort rief uns einer unserer Mitvolontäre, der wirklich mit gelaufen ist, an und fragte uns, wo wir denn seien. Sie waren gerade alle am Checkpoint…

Also haben wir uns dann doch mal so langsam aufgemacht (Natürlich im Großraumtaxi;-))

und haben uns bis zum besagten Checkpoint kutschieren lassen. Von dort aus, war es aber immer noch ein anstrengender Fußmarsch und bis wir dann schließlich gegen halb drei im Stadtzentrum von Bethlehem, völlig durchnässt ankamen. Die Stadt war allerdings schon wieder komplett leer gefegt von sämtlichen Pilgernden und Straßenmärkten. Wir konnten auch keinen anderen Volontär entdecken. Das dezimierte unsere Schlafgelegenheiten erheblich. Wir statteten allerdings der katholischen Geburtskirche noch einen Besuch ab, die um diese Uhrzeit auch wieder erstaunlich leer geworden war. Hätte man am späten Nachmittag oder gar zur Mitternachtsmesse hier sein wollen, hätte man sich schon Monate vorher anmelden müssen, um noch Karten zu bekommen. Einige andere Volontäre hatten sich auch noch dorthin verirrt; die meisten waren allerdings schon wieder zurückgefahren. Zumindest haben wir so noch Schlafgelegenheiten gefunden..

Die nächsten zwei Tage waren nur eine einzige Qual für mich. Eine Dicke Erkältung und wer weiß, was noch so alles hatte ich mir eingefangen. Aber zum Glück hatte ich genügend freie Tage um alles gut heraus zu schlafen.

Dann kamen die letzten vier Arbeitstage im Jahr 2008. Alles wie gewohnt. Das Problem ist nur, wenn man an Silvester schon um sechs aufsteht, um zur Arbeit zu gehen, fühlt man sich um 14Uhr zum Feierabend schon nicht mehr so ganz taufrisch. Ich hab also noch Mittagsschlaf gemacht.

Wir hatten ja zu Silvester eigentlich geplant, nach Tel-Aviv zu gehen, dort die Nacht durchzumachen und am nächsten Morgen wieder früh nach Hause zu fahren. Allerdings hat einer von uns dort einen Freund, dessen Bekannte wiederum in Haifa sitzen. Die kennen dann wiederum über zwei weitere Ecken Jemanden aus einem Kibbuz, das direkt gegenüber von Lila’s Behausung liegt…

Wie dem auch sei. Wir sind natürlich erst einmal, unwissend, wie wir waren, nach Haifa gefahren, um uns dort mit den anderen zu treffen. Von dort aus ging es dann wieder den halben Weg zurück, bis wir schließlich im Kibbuz ankamen. Die Party war dann aber doch noch ganz lustig, besonders, als nach null Uhr die meisten alten Leute gingen und sich die Musikrichtung änderte. Allerdings mussten es dann die meisten meiner Mitvolontäre anstandslos mit dem Alkohol übertreiben, worauf sie auch kurze Zeit später den Wald mit ihren Opfergaben beehren. Als ich später dann von einem Spaziergang zurück kam, waren sie alle verschwunden und der Pub hatte schon geschlossen. Die Party ging aber noch im Zimmer eines dort ansässigen Volontärs weiter, aber ohne unsere Leute…

Ich bin dann so gegen 10Uhr wieder (nach drei Stunden Schlaf) wach geworden, weil ich mich eigentlich darauf eingestellt hatte, die Nacht durch zu machen. Ich hab versucht mit meinen Mitvolontären Kontakt aufzunehmen. Aber die meisten von ihnen sind schon morgens um acht oder so mit einem Großraumtaxi wieder nach Hause gefahren…

Einer hat noch die Hälfte mit jemandem aus dem Kibbuz mitfahren können, hat dann aber von Meggido aus den Bus genommen. Hmm…alle weg. Ich bin also dann noch eine Weile im Kibbuz umhergeirrt bis ich schließlich den Ausgang gefunden habe. Danach bin ich ca. eine halbe Stunde lang die Bergstraße entlanggelaufen, bis endlich ein paar Autos kamen. Einer von denen hat mich dann zum Glück auch bis zu der nächsten größeren Straße mitnehmen wollen. Dort hat es dann keine zehn Minuten mehr gedauert, bis mich jemand bis nach Afula hinein mitgenommen hat. Das Problem war nur, dass ich, kaum zu hause angekommen gleich einen Anruf bekommen habe, ob ich nicht doch heute noch arbeiten könnte… „nur vier Stunden…aber an Neujahr?? was tut man nicht alles. Bei uns im Haus waren doch so viele Arbeiter krank. Außerdem musste ich auch noch am Freitag Überstunden schieben…ohhh mein Gott!!…Das ist auch gleichzeitig meine Erklärung, warum meine Neujahrsgrüße und alles andere auch erst so spät kommen..Für mich bestanden die drei Tage nach Silvester nur aus Schlafen und Arbeiten. Ein schöner Start ins neue Jahr… Aber alles in allem fand ich die letzten zwei Wochen doch schon ganz erfolgreich. Und das was ich bin jetzt schon gearbeitet habe, muss ich am Ende des Jahres nicht mehr arbeiten..

Guten Rutsch!

•Dezember 31, 2008 • 1 Kommentar

Ich wollte euch noch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen.

Dies geht auch an alle, mit denen ich in letzter Zeit nicht mehr sprechen konnte.

Wir fahren jetzt doch nach Haifa, weil dort ein bekannter von einer großen Party gehört hat.

Die große Auflösung Silvesterfeier und der Weihnachtspilgerreise gibts dann im neuen Jahr!

Das erste und das letzte Licht

•Dezember 22, 2008 • 3 Kommentare

Es ist wieder einmal eine Menge passiert in letzter Zeit. Gestern war der vierte Advent. Wir haben hier in unserem Volontärskreis eine Weihnachtsfeier veranstaltet. Außerdem hat gestern auch Chanukka angefangen. Das erste von acht Lichtern, die für die acht Tage des Festes stehen wurde entzündet.

Heute kam dann das zweite hinzu. Dies wurde mit einer großen Feier in der Halle begangen. Alle Eltern waren hier. Es gab Darbietungen mit musikalischer Untermalung, von denen ich an dreien auch selbst beteiligt war. Bis ebend waren dann noch vier von uns, vier Member und drei Batsherut (Israelische Volontärinnen) in einer Kaserne in der Nähe von Meggido, um dort mit den Soldaten Chanukka zu feiern. Es gab viel zu essen und anschließend wurden alle Tische hinaus getragen und es wurde getanzt.

Jetzt sitz ich hier und schreibe mir das von der Seele runter, weil ich eigentlich schon die ganzen letzten Tage mal wieder was schreiben wollte aber nie dazu gekommen bin. Morgen muss ich wieder um sechs raus und übermorgen fahren wir dann mal wieder nach Jerusalem (warn wir letztes Wochenende auch, aber eher zum Geschenke einkaufen) und feiern dort ein waschechtes Weihnukka. Also, wenn man bis dahin nichts mehr voneinander hört:

Frohe Weihnachten!!

Ach jaaa…

•Dezember 2, 2008 • 1 Kommentar

Noch ein kleiner Nachtrag zu Sonntag (Ich hatte gestern keine Zeit mehr):

Die Frau unseres höchsten Chefs ist verstorben. Wir haben sie nie kennengelernt aber alle anderen…Eine sehr depressive Stimmung hier. Sie war Schauspielerin, die auch viele Theatherstücke mit Behinderten hier in Beit Uri aufgeführt hat. Vor etwa einem dreivirtel-Jahr wurde ein starker Krebs bei ihr festgestellt, der nicht mehr aufzualten war. Gestern war ihr Leiden schließlich beendet. Es gab eine große Beerdigung, an der ich leider nicht teilnehmen konnte, weil ich als Ersatzkraft arbeiten musste da alle Arbeiter aus meinem Haus mitgegangen sind….Naja ihr kennt das ja: Arbeit, Arbeit.

Arbeit, Arbeit,…Party, Arbeit…

•November 30, 2008 • 2 Kommentare

Aus drei Vierteln Meiner Überschrift bestanden auch drei Viertel meiner letzten Zeit hier. Dabei hab ich eher keine Zeit/Lust gehabt, über mein „Erlebtes“ zu berrichten. Das ist auch der Grund, warum ihr mittlerweile schon zwei Wochen nichs mehr von mir gehört habt. Am Anfang hat mal jemand zu mir gesagt, ich solle nicht so viel Fikalsprache benutzen und diesen Rat berücksichtige ich auch. Also gabts auch nichts zu schreiben. Letztes Wochenende hab ich übrigens durchgearbeitet. Letzte Woche Haben wir dann schließlich eine Party veranstaltet, um einen Mitvolontär wieder im Lande zu begrüßen. Paule war nämlich in Deutschland, um seinem Vater zum 50igsten Geburtsberraschungsbesuch abzustatten. Nun war er wieder da und das war doch gleich ein sinnloser Grund zum Feiern…

Danach nochmal zwei Tage arbeiten und dann gings zu fünft nach Tel-Aviv. Wir haben uns in einer Nargila-bar getroffen und sind danach zum Strand gelaufen. dort saßen wir dann noch in geselliger Runde zusammen und haben und durch mittgebrachte Getränke von Innen herraus etwas aufgewärmt. Es war schon etwas kühl, wie uns dort der Wind um die Ohren pfiff..Mann musste sich glatt einen Pullover überziehen. Anschließen haben wir noch wider Erwarten zum richtigen Club gefunden; unser „Pfadpfinder“ war nämlich schon etwas stark angetrunken und hat permanent irgendwelche Passanten angepöbelt, weil er sie nach dem Weg fragen wollte.

Wir haben uns da mit Freunden von einem von uns getroffen dessen einer israelischer Freund in dem Club eine Art Abschlussparty gefeiert hat (…). Den Chris hat es dann nach einer Weile doch ganz schon abgeschossen und er hat tatsächlich drei Stunden in der Disco geschlafen, in der man kaum sein eigenes Wort verstanden hat. So gegen fünf Uhr morgens (, als er wieder laufen konnte) sind wir dann wieder aufgebrochen. Wir haben schließlich am Strand gepennt, indem wir uns eine Schlafsackburg gebaut haben und unsere Rucksäcke in der Mitte zusammengekettet haben. Dann haben wir den halben Tag dort am Srand gepennt..so bis um zwei. Später sind wir dann noch in den James Blond Film gegangen…(naja eher eine Aktionshow als ein guter Film…)

Heute war ja auch erster Advent. Allerdings war hier außerhalb unserer WG nicht viel davon zu spüren. Heute früh war zwar eine Versammlung in der Aulam aber eher, weil heute hier nach dem jüdischen Kalender ein neuer Monat beginnt. Außerdem hab ich es heute endlich geschafft, mein Bücherregal fertig zu stellen. sieht schon stylisch aus.

Jao, das wars auch ma wieder meinerseits..bis zum nächsten Mal!!

Ein Shabbat im Norden und die Israelischen Waldorfschulen

•November 11, 2008 • 5 Kommentare

Ich meld mich mal wieder…dieses mal möchte ich über meinen Shabbatausflug mit Lila erzählen.

Wir sind zuerst im Zickzack ganz in den Norden gefahren, um uns Rosh-Hanikra, den Kopf der Höhle, anzuschauen. Ein Eisenbahntunnel aus britischer Mandatszeit, der von einer großen Grotte umgeben ist. Er liegt direkt an der Libanesischen Grenze. Unser nächstes Ziel war das Tal vor den Golanhöhen, um dort mit wunderschöner Aussicht noch einen Kaffee zu trinken. Vorher sind wir allerdings noch durch ein Gebiet gefahren, in dem zur Zeit des Libanonkriegs viele Raketen herunter gekommen sind. Auch an dem Dorf vorbei, in dem der Krieg vor zwei Jahren angefangen hat, weil zwei Hisbollaraketen aus nicht mal einem halben Kilometer auf Dörfer heruntergegangen sind.

…Allerding haben wir uns etwas mit der Zeit verschätzt und so musten wir unseren Kaffee im dunkeln trinken…

Diese Woche sind außerdem israelische Antroposophenschüler bei uns hier im Heim. Sie helfen bei Bepflanzungs und Verschönerungsarbeiten und äffen in ihrer Freizeit die Member nach…Ein bisschen komisch sind die schon. Ansonsten alles beim Alten: Arbeit, komische Sprache, Abends ausspannen und Nächstes Wochenende bestimmt wieder irgendwo hinfahren…also dann: Bis Neulig!

Novemberwetter

•November 7, 2008 • 5 Kommentare

Ich bin wieder da vom Seminar: drei Tage, wie auf Klassenfahrt. Jedemfalls war es Besser als Arbeit…Nachscholim, südlich von Haifa. Wir hatten Wetter, besser, als im Sommer in Deutschland; das Essen war gut und reichlich und wir konnten am Strand liegen. Die Unterhaltungen handelten von Jugend- und Sozial- arbeit in Israel und alles wurde organisiert und bezahlt von Bildungsstätte Dialog. Am Dienstag haben wir uns ersteinmal beschnuppert..auch ja daaaas ist anstrengend: Am Strand rumliegen und uns in kleinen Gruppen über unsere Erfahrungen aus Israel austauschen. Abends Gab es noch einen Vortrag über Probleme mit jüdischen Jugendlichen in jeglicher Form. Danach ein reichliches Abendessen und eine Gepflegte Party.

Mitwoch sind wir , nach Ausschlafen und Frühstück nach Haifa gefahren, haben uns ein Jugendkulturzentrum und Pathfindervereine angeschaut. Abends gings dann noch zum „deutschen Stammtisch“…Besser gesagt: Deutsche Immigranten und Israelis, die Deutsch lernen…Außerdem trinken sie Bier und treffen sich regelmäßig; also –> deutscher Stammtisch…Danach, um Mitternacht nochmal Schwimmen gehen und dann schön lange schlafen.

Das letzte Gespräch war mit einem Vorsitzenden einer arabischen Jugendorganisation, der mit uns ausführlich über die Probleme der Jugendlichen in den Orten mit überwiegend arabischer Bevölkerung gesprochen hat. Nach Ende des Seminars haben wir uns noch mit einigen anderen an den Strand gelegt und es uns schlecht gehen lassen. Faul in der Sonne liegen ab und zu mal ins Wasser; es war nicht zu warm und nicht zu kalt: gerade richtig. So gegen halb vier haben wir uns dann wieder auf den Heiweg gemacht. Erst mit einem Buss durch Haifa. Dauert so ca. ne 3/4 Stunde. Chris wollte dann auch noch mit Buss nach Hause fahren aber Franz und ich wollten trampen. Als wir drei Tramps später in Afula in den Bus hinauf zum Givat stiegen, entdeckten wir doch tatsächlich den Chris, der mit dem Eggedbus doch tatsächlich genauso lange gebraucht hat, wie wir…….

Die Fundgrube

•November 2, 2008 • 3 Kommentare

Dieses Wochenende ging es mal etwas gemächlicher zu…Freitag hab ich erst mal ausgeschlafen 🙂 Die anderen sind dann nach Jerusalem gefahren zu einer (Halloween)party oder etwas in der Art, die von ASF organisiert wurde…Ich bin allerdings mit dem Tim nach Kirjat Tiw’on getrampt, um Bekannte Volos aus Kfar Tikva zu besuchen, die wir auf der Wüstenwanderung kennen gelernt haben… Nächsten Mittag, nach dem Aufstehen sind wir dann zu der Lehrerin aus Beit Uri gegangen, die in Kirjat Tiw’on wohnt. Mit ihr sind wir dann zu ihrer Tante gefahren, die für eine Wohltätigkeitsaktion Bücher verkauft und einen Überschuss an deutschen Büchern hat. Insgesammt war es ein ganzer alter Bunker voll…Wir haben ihr letztendlich 3Kisten voll für 110 Schekel abgekauft…Von jüdischen Romanen aus der Zeit des 2. Weltkriegs über Geschichtsbücher bis hin zu Philosophie und Naturwissenschaftlichen Texten…

Danach haben wir noch von ihr Mittagessen bekommen und sind anschließend mit ihrer Familie zu einer Waldaufführung von Momo auf Hebräisch gegangen.. War sehr interessant, auch wenn man nicht wirklich viel verstanden hat, aber man kennt die Geschichte ja. Heute Nachmittag hab ich dann noch begonnen, mir ein Regl für meine Bücher zu bauen, allerdings kann ich wahrscheinlich erst nächste Woche weiterbauen kann, weil wir noch morgen statt heute Hebräischunterricht haben und ich übermorgen mit zwei anderen zu einem Seminar fahre…Das war dann auch schon der Plan für diese Woche Ich meld mich wieder, wenns etwas neues gibt.